Im Entwurf werden die historischen Orte thematisiert und durch ortsbezogene Setzung von Mobiliar und Gehölzen sichtbar gemacht. Eine Taktung durch Platzintarsien an historisch bedeutsamen Orten (Aachener Tor, Georgskapelle, Kölner Tor, Neues Stadttor) gliedert die Fußgängerzone in verschiedene auf den Gebäudebestand abgestimmte Nutzungsbereiche. Während der westliche historisch gewachsene Abschnitt fortan als Gastronomie-, Kultur- und Wohnstandort entwickelt wird, werden bestehende und neue Handelsformen eher im Bereich östlich des ehemaligen Kölner Tores etabliert.
Das Platzensemble Hubert-Rheinfeld-Platz, Konrad-Adenauer-Platz und Rathaus-Vorplatz bekommt eine einheitliche Gestaltung. Die Plätze greifen in Materialität und Ausstattung die Gestaltung der „Uferzone Kleine Erft“ des Büros Reepel Landschaftsarchitektur auf und generieren dadurch einen großzügigen zusammenhängenden Aufenthalts- und Veranstaltungsraum mit Bezug zum Wasser. Durch eine offene Gestaltung mit punktueller Baumsetzung und Integration bestehender Kunstwerke (Spiel-und Erlebnisbrunnen, Lichtlinien, …) öffnet sich dieser urbane Stadtraum zu der linear verlaufenden Fußgängerzone.
Die Klosterstraße ist ebenfalls in ihrem damaligen Stadtgrundriss erhalten geblieben. Als Standort ehemaliger historischer Bausteine der Stadt (Synagoge, Mühle) ist dieser Ort trotz hochbaulicher Überformung in Gestalt des Maria-Hilf-Krankenhauses ein historisch bedeutsamer Ort mit Geschichtspartikeln. Durch neue Baumsetzungen, wegebegleitende Gehölzstreifen und eine neu geordnete Wegeführung wird die historische Figur der Straße nachgezeichnet und die Trennung zwischen öffentlichen und privaten Freiflächen geschärft. Die bestehenden Grünflächen werden vergrößert und zu einem Stadtgarten qualifiziert, der die bestehenden Relikte der Synagoge in die Gestaltung integriert.
Die ebenfalls noch aus dem historischen Grundriss erhaltenen von der Hauptstraße abgehenden Gassen haben in dem neuen Innenstadtkonzept die Funktion als Bindeglieder zwischen der florierenden Hauptachse der Innenstadt und der erhaltenen Stadtmauer.
ProjektRealisierungswettbewerbAuftraggeberStadt BergheimGröße24.500 qmZeitraum2021